Gewappnet gegen Hochwasser

Stadt Coburg stellt Hochwasser-Management vor

Do, 26. Aug. 2021

Es waren erschreckende Bilder, die uns aus dem Ahrtal erreicht haben. Es sind Ereignisse, die auch die Coburger Bürger beunruhigen. Die Stadt Coburg beruhigt: Coburg sei bereits sehr gut gerüstet.

Juni 2013: Dauerregen lässt die Pegelstände der Flüsse und Seen steigen, Teile Coburgs sind überflutet. Auch das Büro von ITVCoburg, damals noch im Hofbräuhaus, steht unter Wasser. Der Sendebetrieb muss ausfallen. Starkregen und Hochwasser sind auch in Coburg keine Seltenheit.

Nach den jüngsten Ereignissen hat nun die Stadt Coburg ihr sogenanntes Hochwasser- und Sturzflut-Risikomanagement vorgestellt.

Dominik Sauerteig - Oberbürgermeister Stadt Coburg
„Die Bilder in Rheinland-Pfalz und in Nordrhein- Westfalen sind natürlich schrecklich. Die Schicksale, die am Ende des Tages auch dort eintreten, sind dramatisch. Insofern ist natürlich auch bei uns in der Bürgerschaft Bewegung. Es werden Fragen gestellt, wie wir aufgestellt sind. Und die Fachleute assistieren uns da gemeinsam mit dem Freistaat Bayern, das wir da in den letzten 30 Jahren noch sehr gut vorangekommen sind.

Bereits Anfang der 1970er-Jahre habe man schrittweise mit dem Hochwasserschutz begonnen. Der Schönstättspeicher und der Goldbergsee schützen demnach vor größeren Überflutungen.
Die Region sei sowohl auf staatlicher Seite also auch im kommunalen Bereich sehr gut gerüstet.

Hans-Joachim Rost - Wasserwirtschaftsamt Kronach
"Also die Regenmengen, die in Rheinland-Pfalz runter gegangen sind, können durchaus bei uns auch ankommen. Die Regenmengen waren ja das Problem und wenn solche Regenmengen in Coburg ankommen sollten, sind wir sehr gewappnet, durch die Wasserrückhaltebecken, die existieren, ich denke da mal an die Lauterüberleitung zum Goldbergsee und dann natürlich Schönstättspeicher, Froschgrundsee. Das ist natürlich schon eine Sache, die Regenmengen abpuffern lässt.“
Vergleichsweise steht Coburg sehr, sehr gut da. Der Handlungsbedarf in Coburg ist eigentlich noch minimal, wenn ich das Ganze jetzt in Prozentpunkte ausdrücke, also der Hochwasserschutz in der Stadt Coburg ist mit Sicherheit zu mindestens 90 Prozent vollendet.“

Der Hochwasserschutz geht weiter: Im Stadtgebiet wird zum Beispiel die Itz ausgebaut, um eine Überflutung der Straßen zu verhindern.
Außerdem wappnet sich die Stadt Coburg gegen Starkregen und Sturzfluten und lässt ein Konzept erstellen, das Gefahrenstellen ermittelt und Risikobereiche untersucht.

Karl Baier - Leiter der Stadtplanung
„Dieses kommunale Sturzflut Risiko Management untersucht vor allem Starkregenereignisse und untersucht das ganze Stadtgebiet hinsichtlich Kanalisation und Regenrückhaltemaßnahmen, bauliche Anlagen, aber auch was die bauliche Entwicklung der Stadt Coburg anbelangt.“

2022 soll das sogenannte Sturzflut-Risikomanagement ausgearbeitet sein. Dann können weitere Maßnahmen zum Schutz der Bürger erfolgen.

Kommentare

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E. KübelFr, 27. Aug 2021 · 15:36
Ich wünsche Coburg, dass die Aussage "wir sind zu 90% gewappnet" zutreffend ist. Wenn ich mir aber das Einzugsgebiet der Itz oberhalb von Coburg vorstelle (mit Rodach, Lauter, Itz und Röden), dann habe ich meine Zweifel. Ich fürchte, dass die Itz-nahen Teile von Coburg bei großflächigen Niederschlägen vergleichbar denen von 14 Juli in der Eifel ziemlich schnell absaufen!
Die Lauterüberleitung zum Goldbergsee z.B. verschiebt nur den Punkt, an dem das Wasser in die Itz fließt weiter nach unten. Und wenn ich mir vorstelle, dass der Goldbergsee überläuft: Was passiert dann in Neuses?

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